Palästinenser im Gazastreifen sind nach eigenen Angaben immer noch stark auf Essen aus Suppenküchen angewiesen. "Die Raketen und Flugzeuge haben aufgehört, aber die steigenden Lebenshaltungskosten sind die härteste Waffe, die gegen uns eingesetzt wird", sagt Palästinenser Mohammed al-Naklah in Nuseirat. Dort standen zahlreiche Menschen mit leeren Töpfen um Reis an. Dies sei für sie heute die einzige verfügbare Nahrung, sagten sie. Viele von ihnen waren Kinder.
Israel hatte während des gesamten Krieges die Zufuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen eingeschränkt und zeitweise sogar ganz unterbunden. Im August erklärte die weltweit führende Autorität zu Lebensmittelkrisen, die IPC-Initiative, in der Stadt Gaza herrsche eine Hungersnot. Nach der Anfang Oktober in Kraft getretenen Waffenruhe wurden die Hilfslieferungen wieder verstärkt.
Der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq sagt jedoch, die Lieferungen im Rahmen des Abkommens reichten bei Weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. Mehr als 200.000 Tonnen Hilfsgüter stünden für den Transport in das verwüstete Küstengebiet bereit, doch bisher seien lediglich 37.000 Tonnen, hauptsächlich Lebensmittel, geliefert worden.